KfW-Gründungsmonitor 2020: Thüringen klettert nach oben

Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 605.000 gestiegen. Damit ist erstmals seit 5 Jahren wieder eine Steigerung der Gründungstätigkeit zu erkennen. Im Bundeslandranking der Gründungstätigkeit konnte Thüringen zwei Plätze nach oben klettern. An der Spitze ist nach wie vor Berlin. Das sind Ergebnisse des aktuellen KfW-Gründungsmonitors.

Immerhin 58.000 Unternehmen mehr als 2018 entstanden im vorherigen Jahr. Verantwortlich für die steigende Zahl ist ein deutliches Plus bei den Nebenerwerbsgründungen. Sie legten um 85.000 auf 377.000 zu.

In der Rangliste der Gründungstätigkeit nach Bundesländern bleibt Berlin souverän an der Spitze. In Thüringen dagegen ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. Es befindet sich mittlerweile auf dem 14. Rang im Bundesländervergleich. Im Durchschnitt der Jahre 2017 – 2019 haben von 10.000 Erwerbsfähigen jährlich 71 Personen eine selbstständige Tätigkeit begonnen.

„Der Ausblick für das Gründungsjahr 2020 war positiv, doch die Corona-Pandemie belastet. Ich erwarte, dass Gründungspläne unter dem Eindruck der aktuell existenzbedrohenden Lage vieler Selbstständiger teilweise verschoben werden“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe. Jedoch werde die Krise auch einen die Gründungstätigkeit antreibenden Effekt haben. „Aufgrund von krisenbedingt zunehmender Erwerbslosigkeit dürfte die Zahl so genannter Notgründungen – also Gründungen, die mangels besserer Erwerbsalternativen erfolgen – steigen.“

Weitere Ergebnisse im Überblick:

  • Bei den Vollerwerbsgründungen ging es weiter abwärts auf einen neuen Tiefpunkt von 228.000 (-27.000).
  • Nach vier Jahren mit einer sinkenden Zahl von Existenzgründungen durch Männer ging es hier 2019 mit 390.000 (+59.000) wieder aufwärts.
  • Die Zahl der Gründerinnen stagnierte dagegen und blieb mit 215.000 (-1.000) auf Vorjahresniveau. Der Anteil von Gründungen durch Frauen an allen Gründungen ging somit auf 36 Prozent zurück (2018: 40 Prozent).
  • Innovative Gründungen und Wachstumsgründungen legten geringfügig zu (von 11 Prozent auf 13 Prozent aller Gründungen und von 24 Prozent auf 25 Prozent).
  • Eine deutliche Zunahme gibt es bei internetbasierten und digitalen Gründungen (von 25 Prozent auf 32 Prozent und von 22 Prozent auf 28 Prozent).

„Der Trend zu mehr innovativen, digitalen und internetbasierten Gründungen ist positiv, denn sie kreieren neue Märkte, treiben den strukturellen Wandel voran und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft“, sagt Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Der KfW-Gründungsmonitor ist abrufbar unter www.kfw.de/gruendungsmonitor