GRÜNDUNGS-WISSEN: Alternative Unternehmensübernahme
Wege zum eigenen Unternehmen gibt es viele. Manchmal muss es gar keine Neugründung sein – manchmal ergibt es Sinn, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Schließlich streben bis zum Ende des Jahres 2022 rund 230.000 der 3,8 Millionen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) eine Nachfolge an, bis Ende 2025 sind es ca. 600.000. Das ergab das Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2021 der KfW. Insgesamt hat sich demnach im Jahr 2021 mehr als jedes dritte mittelständische Unternehmen grundsätzlich mit einer Nachfolgplanung befasst. Ein Grund dafür: die Zahl der älteren Firmeninhaber und -inhaberinnen steigt kontinuierlich. Gegenwärtig seien 28 Prozent der Unternehmerschaft 60 Jahre oder älter – das sind deutlich über eine Million. Die KfW schätzt, dass die Nachfolgesuche in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.
Der Klassiker ist die Übernahme des Familienunternehmens aus der eigenen Verwandschaft. Genauso denkbar ist die Übernahme durch einen Angestellten, der das Unternehmen bereits kennt oder durch eine Person ohne Bezug zum Unternehmen.
Die Übernahme eines bestehenden Unternehmens bietet einige Vorteile:
- Das Unternehmen ist am Markt etabliert, die Vorarbeit wurde bereits geleistet.
- Gründer oder Gründerin können sich auf Wachstum und Optimierung des Unternehmens konzentrieren.
- Es kann auf vorhandene Strukturen und den Mitarbeiterstamm aufgebaut werden.
- Es existieren spezielle Förderprogramme und -darlehen für Nachfolger*innen.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Denn trotz etablierter Marke sind die Produkte oder Dienstleistungen nicht zwangsläufig zukunftsfähig. Die Prozesse können veraltet sein, ebenso wie die Betriebsausstattung. Beide haben höhere Investitionen zur Folge. Zudem kann es sich schwieriger erweisen als gehofft, das Vertrauen der Mitarbeitenden zu gewinnen, um als Führungskraft akzeptiert zu werden. Das gilt insbesondere für Angestellte, die in die Rolle der Führungskraft wechseln.
Unternehmen zukunftssicher machen
In jedem Fall benötigt die Übernahme eines Unternehmens eine sorgfältige Vorbereitungsphase. Wichtig im Prozess der Nachfolgeregelung ist es, das Unternehmenswachstum nicht zu unterbrechen oder gar zu bremsen. Sowohl Inhaber*in als auch Nachfolger*in stehen dabei vor großen Herausforderungen:
- Ist das Unternehmen überhaupt das Richtige?
- Sind die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen gegeben?
- Wie lässt sich das Vorhaben finanzieren?
Ausgehend von diesen Fragestellungen müssen für das Nachfolgeprojekt individuelle Lösungen erarbeitet werden – im Idealfall mit Unterstützung von außen. Neben einer Begleitung durch Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte oder Kammern unterstützt auch ThEx Enterprise gern im Rahmen einer Prozessbegleitung bei der Erstellung eines Nachfolgekonzeptes.
Das passende Projekt noch nicht gefunden? Die Unternehmens-Nachfolgebörse Nexxt Change bringt Übernahmeinteressierte und Inhaber*innen zusammen: https://www.nexxt-change.org.