GRÜNDER-NEWS: Immer mehr Frauen gründen ihr eigenes Unternehmen
547.000 Personen machten sich 2018 selbstständig. War die Anzahl der Gründungen bisher leicht rückläufig, hat sich die Motivation der Menschen in Deutschland, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, wieder stabilisiert. Eines der wichtigsten Ergebnisse: Immer mehr Unternehmen werden durch Frauen gegründet. Das ergab der KfW-Gründungsmonitor 2019.
„Die gute Konjunktur hat der Gründungstätigkeit im vergangenen Jahr positive Impulse gegeben und die negativen Effekte der weiterhin hervorragenden Lage am Arbeitsmarkt abgebremst. Die Zahl der Gründer konnte sich so stabilisieren“, sagt Dr. Georg Metzger, Gründungsexperte bei KfW Research. „Kurzfristig ist eine Trendwende hin zu wieder steigenden Gründerzahlen aber fraglich. Zwar sehen wir im KfW-Gründungsmonitor wieder mehr Personen, die eine Gründung ernsthaft planen – was ein gutes Omen ist. Die Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung senden in Summe aber ein negatives Signal. Welchen Kurs die Gründungstätigkeit 2019 nimmt ist daher ungewiss.“
Vier von zehn Unternehmensgründungen durch Frauen
Nachdem der Anteil von Frauen an allen Gründungen unerwartet zwei Jahre in Folge verlor, kletterte er 2018 wieder auf 40 % (2017: 37 %). Die Zahl der Existenzgründungen durch Frauen stieg auf 216.000. Ein Blick auf die Motivlage zeigt, dass für Frauen Unabhängigkeit eine große Rolle spielt: Rund die Hälfte nennt dies als wichtigstes Motiv, bei Vollerwerbsgründungen sogar knapp zwei Drittel. Frauen sehen die Selbstständigkeit hinsichtlich ihrer Anforderungen an Unabhängigkeit offenbar häufig als die bessere Alternative an – insbesondere wenn es um eine Vollerwerbstätigkeit geht oder minderjährige Kinder zu versorgen sind (‚Mompreneurs‘).
Dagegen ging es bei der Gründungstätigkeit von Männern weiter leicht bergab. Im Jahr 2018 haben 331.000 Männer eine Existenzgründung realisiert, das sind 5 % weniger als im Jahr davor.
Weiterhin dominieren die Neugründungen: 8 von 10 Existenzgründer machten sich selbstständig, indem sie unternehmerische Strukturen erstmalig aufbauten. Aber auch bei Existenzgründungen durch Übernahmen bestehender Unternehmen gibt es seit einiger Zeit eine positive Entwicklung: Ihr Anteil ist sukzessive gestiegen und lag 2018 bei 13 % (Vorjahr: 10 %). „Angesichts der hohen Zahl an Mittelständlern, bei denen in absehbarer Zeit eine Nachfolge ansteht, ist das eine gute Nachricht“, sagt Metzger, „denn für sie wird die Nachfolgesuche leichter.“
Weitere Ergebnisse und den vollständigen Gründungsmonitor finden Sie unter https://www.kfw.de/KfW-Konzern/KfW-Research/Existenzgr%C3%BCnder.html