GRÜNDER-NEWS: Freiberufler mit ihrer Geschäftslage zufrieden
Rund acht von zehn Freiberuflern – also Berufsgruppen wie z.B. Ärzte, Architekten, Ingenieure oder auch Künstler – beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend. Das ergab die Konjunkturumfrage Sommer 2019 des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) in Berlin. Laut BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer blicken die Freien Berufe selbstbewusst nach vorn, trotz leicht abgeflauter Stimmung.
Die Freien Berufe zeigen sich eher unberührt von der allgemein deutlich abgekühlten Stimmung in der deutschen Wirtschaft“, so Prof. Dr. Ewer zu den Ergebnissen der repräsentativen Umfrage.
41,5 Prozent der Befragten beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 41,6 Prozent als befriedigend und 16,9 Prozent als schlecht. Im Vergleich zu den Sommer-Werten 2018 eine Eintrübung. Damals lagen die Werte bei 53,8 Prozent (gut), 34,8 Prozent (befriedigend) und 11,4 Prozent (schlecht). Dabei werden Freiberufler händeringend gebraucht, bleibt die Nachfrage nach freiberuflichen Dienstleistungen doch ungesättigt. 24,6 Prozent der befragten Freiberufler arbeiten bereits über Anschlag. Das sind noch einmal mehr als im Vorjahr, als 17,4 Prozent mit ihren Kapazitäten bereits über dem Limit lagen.
Kapazitäten bei jedem Vierten sogar überschritten
24,6 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Kapazitäten bereits überschritten sind. 47,3 Prozent sind zu mehr als 75 bis zu 100 Prozent ausgelastet, 16,8 Prozent zu mehr als 50 bis zu 75 Prozent, 7,3 Prozent zu mehr als einem Viertel bis zur Hälfte und vier Prozent bis zu einem Viertel.
Sechs-Monats-Prognose
In den kommenden sechs Monaten rechnet rund jeder Fünfte mit einer günstigeren Entwicklung, rund zwei Drittel sehen keine gravierenden Verschiebungen und in etwa jeder Zehnte erwartet eine Verschlechterung. Am zuversichtlichsten sind die technisch-naturwissenschaftlichen Freiberufler, gefolgt von den rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Freiberuflern und den freien Kulturberufen. Die freien Heilberufe sind verhaltener.
Zum 1. Januar 2019 waren insgesamt mehr als 5 Millionen Erwerbstätige in Freien Berufen beschäftigt, jeder Vierte davon in selbstständiger Tätigkeit. Zum Bruttoinlandsprodukt trugen sie 2017 zu 11 Prozent bei.
Zu den Freien Berufen zählen selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeiten. Eine Zuordnung zu den Freien Berufen ist nur nach Einzelfallprüfung möglich. Letztendlich entscheidet das Finanzamt, ob die Tätigkeit freiberuflich oder gewerblich ist.
Die Konjunkturumfrage wurde im Auftrag des BFB im zweiten Quartal 2019 unter knapp 1.700 Freiberuflern zur Einschätzung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage, der voraussichtlichen Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten, ihrer Personalplanung und Kapazitätsauslastung durchgeführt.
Weitere Informationen zur Studie unter https://www.freie-berufe.de/pressemitteilungen/freie-berufe-blicken-selbstbewusst-nach-vorn-trotz-leicht-abgeflauter-stimmung/