Auswirkungen der Corona-Krise auf Thüringer Unternehmen vielfach existenzbedrohend
54 Prozent der Thüringer Unternehmen fürchten in der Corona-Krise um ihre Existenz. Deutlich mehr als 90 Prozent der Befragten erwarten auch in drei Monaten negative Auswirkungen auf ihren Umsatz. Das ergab eine Befragung des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) und dem Kammernetzwerk IHK Erfurt. 263 Jungunternehmen hatten sich beteiligt.
67 Prozent der Befragten verzeichnen dabei eine starke Beeinträchtigung mit einem Umsatzrückgang von mehr als 70 Prozent. 30 Prozent mussten den Geschäftsbetrieb vorübergehend sogar komplett einstellen. Vor allem die Dienstleistungsbranche, Kunst und Kultur, Gastronomie und die Gesundheitsbranche leiden unter den Beschränkungen. Zwei von drei existenzbedrohten Selbstständigen sind zudem weiblich. Trotzdem halbiert sich der Anteil der Befragten mit erwartetem vollständigem Umsatzverlust.
Die derzeitigen Umfrageergebnisse sind noch sehr stark von den aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. „Dennoch geben die Ergebnisse uns wichtige Impulse, um die Unterstützungsangebote des ThEx wirksam weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund ist es auch geplant, die Umfrage in drei Monaten zu wiederholen“, sagt Dirk Wegler, Leiter des ThEx.
Unterstützungsbedarf sehen die Befragten zukünftig bei der Finanzierung von digitaler Infrastruktur und Angeboten zur optimalen Nutzung digitaler Tools, der Weiterentwicklung bzw. Überarbeitung von Geschäftsmodellen, der Entwicklung von zukunftsorientierten Formen der Kooperation und der Entwicklung regionaler und digitaler Netzwerke zur Unterstützung von Werbe- und Marketingmaßnahmen.
Ziel der Umfrage war es, die Auswirkungen der Corona-Krise auf Gründerinnen und Gründer sowie junge Unternehmen in Thüringen zu evaluieren. Hierbei standen Aussagen zur derzeitigen Situation, zu erwarteten Auswirkungen in drei Monaten und Hinweise auf einen zukünftigen Unterstützungsbedarf im Mittelpunkt. Die Ergebnisse der Umfrage geben ein Stimmungsbild der teilnehmenden Unternehmen wieder und sind nicht repräsentativ.
Die Ergebnisse im Detail gibt es hier.