Gründer- und Unternehmerreport Thüringen 2013:
Mehr Qualität bei den Thüringer Existenzgründungen
Pünktlich zum öffentlichen Start des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx) wurde von den sechs Thüringer Wirtschaftskammern der Gründer- und Unternehmerreport Thüringen 2013 vorgestellt.
Mit diesem jährlich erscheinenden Report beleuchten die Herausgeber in Zusammenarbeit mit den Partnern im Verbund des ThEx das Gründungsgeschehen im Freistaat.
Der Gründer- und Unternehmerreport fasst wesentliche Kennzahlen zu den aktuellen unternehmerischen Entwicklungen in Thüringen zusammen und gibt Handlungsempfehlungen für eine optimierte Förderung von Existenzgründungen und Wachstumsunternehmen.
Zu den wichtigsten Handlungsempfehlungen des Reports gehören die Fortführung der zielgruppenspezifischen Beratungsangebote in der Bündelung des Verbundes mit den Angeboten der Thüringer Wirtschaftskammern sowie die verstärkte Förderung insbesondere von wachstumsträchtigen und innovativen unternehmerischen Vorhaben.
Junges Unternehmerland Thüringen
Die Selbstständigenquote in Thüringen stieg 2012 mit 10,4% auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Ausgehend von 4,3% im Jahr 1991 hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt und eine weitgehende Annäherung an den Bundesdurchschnitt von 11,0% erreicht. Der Unternehmensbestand in Thüringen liegt inzwischen bei knapp 90.000. Davon gehören allein 32.000 Betriebe zum Handwerk. Von den Betrieben mit Beschäftigten wurden 87% nach 1990 gegründet und haben einen Anteil von 82% an der Beschäftigung in Thüringen insgesamt.
Gründungen und Unternehmertum prägen Thüringen. Sie sind ein Grund für die gute Beschäftigungssituation und -sicherheit in Thüringen.
Qualität der Gründungen vor Quantität
Bei einem positiven wirtschaftlichen Umfeld nimmt die Erwerbstätigkeit zu. Damit verliert die Selbstständigkeit vor dem Hintergrund guter Angebote an abhängigen Beschäftigungsverhältnissen an Attraktivität. Das ist derzeit auch in Deutschland zu beobachten. Die Arbeitslosenquote 2012 fiel im Jahresdurchschnitt auf 6,8% in Deutschland und auf 8,5% (2013: 8,2%) in Thüringen. Die Quote Thüringens liegt seit Jahren mehr als 2%-Punkte unter dem Durchschnitt in Ostdeutschland und nimmt weiter ab. Gleichzeitig war 2012 das Jahr mit den wenigsten Gewerbeanmeldungen in der ganzen Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung. Insgesamt gab es hier in Deutschland einen Rückgang um 7,8% auf 757.371, in Thüringen um 10,4% auf 14.037.
Dabei liegt aber der Anteil der Betriebsgründungen (Unternehmen mit besonderer wirtschaftlicher Substanz, die als Personen- oder Kapitalgesellschaft bzw. mit Mitarbeitern gegründet werden) in Thüringen 5,5% über dem Bundesdurchschnitt (Bund: 17,7%; Thüringen: 23,2%).
Zudem erhöht sich die Stabilität der Gründungen. Waren 2011 ein Jahr nach der Gründung noch 81,9% der Unternehmen am Markt aktiv, so stieg dieser Wert 2012 um 2,1% auf 84% an.
Innovative Gründungen werden gezielt unterstützt
High-Tech-Gründungen sind mit besonderen Wachstums- und Beschäftigungsimpulsen verbunden. Hier gab es 2012 über 200 Gründungen. Dabei stieg die Anzahl in der forschungsintensiven Industrie mit Hoch- und Spitzentechnologie von 44 auf 49 Gründungen (Anteil Deutschland: 0,98%, Thüringen: 1,54%), während die Neugründungen im Bereich der technologieorientierten Dienstleistungen auf 156 zurückgingen (Deutschland: 5,96%, Thüringen 4,91%).
Thüringen ist bei Gründungen im innovativen Gewerbe und insbesondere in der forschungsintensiven Industrie wettbewerbsfähig. Über das Hochschulgründernetzwerk und das Thüringer Netzwerk für innovative Gründungen sowie die auf Kooperation zielenden Angebote der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft, wird dieses Segment gezielt unterstützt.
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Mehr Qualität bei den Thüringer Existenzgründungen